Die NürnbergMesse produziert seit Dezember grünen Stroms aus der eigenen Photovoltaikanlage. Dafür wurden seit März rund 12.700 Photovoltaikmodule auf den Dächern der Messehallen 3, 3A und 3C sowie dem Parkhaus Nord installiert, weitere Module sind geplant.
Die Module auf den Hallen 3A und 3C sorgten, so die Messegesellschaft, aktuell für eine Leistung von 1,9 MWp, die in das Stromnetz eingespeist werde. Insgesamt wolle die NürnbergMesse bis Sommer 2024 sieben Messehallen und das Parkhaus mit rund 21.000 Photovoltaikmodulen bestücken, um eine Gesamtleistung von rund 9 MWp zu erzielen. Mit ihrer Leistung von rund 9 Mio. kWh im Jahr könne auch ein Ort mit über 7.000 Einwohner:innen versorgt werden (rund 3.600 Zwei-Personen-Haushalte). Damit werde die Messegesellschaft über die größte Photovoltaikanlage einer Beteiligung des Freistaates Bayern auf einem zusammengehörenden Gebäudekomplex verfügen. Für den ersten Bauabschnitt der Anlage inklusive SecondLife-Batteriespeicher rechnet die NürnbergMesse mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 15 Mio. Euro.
Anzeige
Im März hatten die Geschäftsführer der NürnbergMesse gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, Staatsminister Füracker und Oberbürgermeister König den Bau der Photovoltaikanlage im Messezentrum gestartet. Der Fokus hätte dabei auf der bestmöglichen Nutzung der eigens erzeugten Energie gelegen. Dies werde erreicht, indem modulare Second-Life-Batteriespeicher aus Erprobungsfahrzeugen mit einer Gesamtleistung von 7,7 MWh als Kurzzeit-Pufferspeicher eingesetzt und damit wiederverwendet werden. Die NürnbergMesse könne dadurch ihren Eigenerzeugungsanteil signifikant erhöhen und rund 75 % des erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen. Das führe zu einem Autarkiegrad von bis zu 30 %, bezogen auf den bisherigen Gesamtstromverbrauch.
„Mit der Photovoltaikanlage kommen wir unserem Ziel, die Energieversorgung bis 2028 komplett CO2-neutral zu gestalten, einen großen Schritt näher“, erklärt Peter Ottmann, CEO NürnbergMesse. Vor der turnusgemäßen Aufsichtsratssitzung habe Ottmann gemeinsam mit dem Vorsitzenden Marcus König und seinem Stellvertreter Albert Füracker den dafür wichtigen Batteriespeicher in Empfang und in Betrieb genommen. Bis Mai 2024 sollen durch Photovoltaik auf den Dächern der Messehallen 3 und 11 sowie auf dem Parkhaus Nord zusätzliche 3,7 MWp ans Stromnetz gehen.
Künstliche Intelligenz und Ausbaupläne
Bei der Errichtung der Photovoltaikanlage setze die NürnbergMesse auch auf Künstliche Intelligenz. Gemeinsam mit ihrem Anlagenplanungspartner Heitec Innovation GmbH habe die Messegesellschaft einen sogenannten „Digitalen Zwilling“ entwickelt, der ein effizientes Last-Management bei Planung und Betrieb der Anlage ermögliche.
Bevor die vorerst letzten Photovoltaikmodule bis zum Sommer 2024 installiert würden, denke die NürnbergMesse bereits über den nächsten Schritt nach: den weiteren Ausbau der PV-Anlagen auf rund 20 MWp, was dann die Produktion von insgesamt bis zu 20 Mio. Kilowattstunden Strom ermöglichen würde. Das entspräche dem Verbrauch einer Kleinstadt von rund 20.000 Einwohner:innen.
Nachhaltigkeitsziele
Mit dem flächendeckenden Einsatz von energiesparender LED-Beleuchtung und der Errichtung der Photovoltaikanlage zahle die NürnbergMesse auch auf die Nachhaltigkeitsentwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) ein, wie den Zielen 7 (Bezahlbare und Saubere Energie), 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz). Mit dem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage werde sie ab Sommer 2024 rund 7.500 Tonnen CO2 jährlich einsparen.