Gemeinsame Untersuchung der Messe Frankfurt und der RWTH Aachen
Studie belegt: Luftqualität in Messehallen unbedenklich
von Redaktion,
Im Rahmen einer Studie hat die Messe Frankfurt, gemeinsam mit einem Forscherteam vom Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik, E.ON Energieforschungszentrum, der RWTH Aachen und der Heinz Trox Wissenschaft gGmbH untersucht, wie stark die Belastung in der Raumluft typischer Messehallen ist und ob die Luftqualität hygienisch bedenklich ist.
Die Studie wurde in der zweiten Jahreshälfte 2021 durchgeführt. Unter der Leitung von Prof. Dirk Müller wurden drei Messen – die Indoor-Air, die Formnext und die Food Ingredients (Fi) Europe – in den Hallen 3 und 12 der Messe Frankfurt – messtechnisch begleitet.
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Die Durchführung von Messen sei in den letzten zwei Jahren fast nicht möglich gewesen, obwohl Deutschland über viele Messehallen mit aufwendigen raumlufttechnischen Anlagen verfügt, heißt es dazu in einer Meldung der Messe Frankfurt. Die Gesundheitsämter seien dabei der Annahme gefolgt, dass durch die menschliche Atmung potentiell mit Viren belastete Aerosole analog zu CO2 bei der Atmung abgegeben werden und es verstärkt zu Infektionen mit SARS-CoV-2 kommt.
Deshalb seien Veranstaltungen in öffentlich zugänglichen Räumen zunächst kategorisch ausgesetzt worden, so die Messe Frankfurt weiter. Dabei seien die individuelle technische Ausstattung und die vorhandenen Lüftungsanlagen in den Frankfurter Messehallen nicht berücksichtigt worden, obwohl das Infektionsrisiko durch Lüftung und Luftreinigung deutlich gesenkt werden könne.
„Die jetzt vorliegenden Studien-Ergebnisse zeigen, dass es in allen untersuchten Messehallen und bei allen drei Veranstaltungen eine gute Mischung der Raumluft ohne erkennbare lokale Anreicherungen gab“, sagt Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. „Die CO2-Konzentrationen an den einzelnen Messstellen und in der Abluft unterscheiden sich nur geringfügig, es handelt sich daher um eine nahezu ideale Mischlüftung.“ Die Messungen erfolgten in der Zu- und Abluft der raumlufttechnischen Anlagen und zusätzlich mit weiteren 22 Sensoren in Kopfhöhe der Besucher:innen kontinuierlich während des Messebetriebs an Säulen in Gang- und Standnähe sowie in Randbereichen der Hallen.
Als Indikator für die Belastung der Raumluft sei die CO2-Konzentration gewählt worden, da auch die in der Pandemie bedeutsamen und potenziell mit Viren belasteten Aerosole analog zu CO2 bei der Atmung abgegeben werden. „Ziel sollte sein, einen CO2-Wert von 1.000 ppm (parts per million; Anteile pro Million) nicht zu überschreiten. Als hygienisch inakzeptabel gilt die Raumluft ab 2.000 ppm.“
Alle gemessenen CO2-Konzentrationen lagen laut der Studie durchgehend und deutlich unterhalb von 1000 ppm – mit zum Teil knapp über 400 ppm hatten die gemessenen Werte annähernd Außenluftqualität. Mit einem Maximalwert von 835 ppm am besucherstärksten Tag konnte außerdem nachgewiesen werden, dass mit den durch die Messe Frankfurt vorgegebenen Luftmengen eine gute und hygienisch unbedenkliche Luftqualität über alle Messetage garantiert werden könne. Mit ergänzenden Schutz- und Hygienemaßnahmen könne daher auch während einer Pandemie von einem sicheren Messebetrieb ausgegangen werden. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen aus einem abgestimmten Hygienekonzept würde daher aus lüftungstechnischer Sicht nichts gegen eine Durchführung von Messen sprechen. Die Luftqualität könne und solle dabei aber immer durch die Messung der CO2-Konzentration kontinuierlich überwacht werden.