Katharina Westbrook und Hannes Ibbeken, zwei ehemalige Gewinner:innen des Nachwuchs-Wettbewerbs INA Award, die ihre Karriere bei der Eventagentur Pommerel gestartet haben, erinnern sich anlässlich des 25-jährigen Jubiläums ebendieser Agentur an ihre Anfänge in der Branche zurück und erzählen, wie sich die Anforderungen an Eventmanager:innen in ihren Augen verändert haben. Bezogen auf diese Veränderungen bietet das Studieninstitut für Kommunikation, seit 2006 Kooperationspartner von Pommerel, entsprechende Fortbildungen im September 2022 an.
(Bild: shuttertstock.com/stockfour)
Zehn Absolvierende blicken bislang auf ihre bei Pommerel durchgeführte betriebliche Ausbildung zurück – vorbereitet auf ihre IHK-Abschlussprüfung für Veranstaltungskaufleute wurden sie berufsbegleitend vom Studieninstitut. Darunter Katharina Westbrook: Sie war Junior-Projektleiterin bei Pommerel, als sie 2018 beim Nachwuchs-Wettbewerb INA Award (Vorgänger BrandEx Fresh) den 3. Platz für Ihr Eventkonzept erhalten hat. Aktuell ist sie als Global Eventmanagerin für Siemens Healthineers in Nürnberg tätig. Hannes Ibbeken wurde bei beim selben Nachwuchs-Wettbewerb 2012 sogar mit der Gold-Trophäe ausgezeichnet und hat bei Pommerel die Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann absolviert. Er ist heute kreativer Unternehmer, baut Tiny Houses und gestaltet Inneneinrichtungen sowie Möbel. Die beiden Ehemaligen haben sich zu einem Gespräch mit dem Studieninstitut für Kommunikation zusammengefunden:
Studieninstitut für Kommunikation: Hannes, Katharina – ihr habt beide erfolgreich beim Nachwuchs-Wettbewerb INA Award teilgenommen: Inwiefern hat dies eure berufliche Karriere beeinflusst?
Katharina: Der INA Award war vor allem für mich persönlich ein Push. Es wurde deutlich, dass mir kreative Konzeptionsarbeit liegt und ich mich im nationalen Vergleich messen lassen kann. Das theoretische Wissen zum Eventmanagement habe ich im Studium gelernt, aber erst durch die Entfaltungsmöglichkeit bei Pommerel und die Zusammenarbeit mit kreativen Köpfen wie Reinhard konnte ich mein Potential entfalten. Im selben Jahr, in dem ich den INA Award gewonnen habe, konnte ich meinen nächsten Entwicklungsschritt gehen und habe bei Siemens Healthineers […] im Global Event Team begonnen. Dort […] kümmere ich mich heute um verschiedenste Corporate Events.
Hannes: Die Teilnahme am Award allein hat meine berufliche Karriere nicht wirklich beeinflusst. Es ist ja die Summe vieler einzelner Meilensteine. Und solch ein Meilenstein war die Teilnahme am INA Award definitiv. Nach der Arbeit und speziell an einigen Wochenenden konnte ich mich mit dem Thema „Award-Konzept“ auseinandersetzen. Die Herausforderung dabei: Ich war vollständig auf mich allein gestellt. Da wird man automatisch mit anderen Fragen und natürlich auch Entscheidungen konfrontiert. Somit würde ich die Award-Teilnahme als idealen Grundstein zum selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeiten betrachten.
Studieninstitut für Kommunikation: Hannes, du hast dich damals für eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann bei Pommerel entschieden: Was fasziniert dich an der Veranstaltungsbranche?
Hannes: Die Veranstaltungsbrache ist emotional, super vielseitig und individuell. Meine Zeit im Veranstaltungsbereich war geprägt von vielen unterschiedlichen Tätigkeiten. Von der Konzeptentwicklung bis zum spontanen Staubsaugen der Bühne vor Eventbeginn war ich in allen Dimensionen gefordert – mit dem Ziel, die Gäste zu begeistern. Natürlich sind das nicht immer alles Arbeiten, die man gerne macht oder die vorher geplant sind – aber eben das Gesamtbild macht es nachher aus. Mit einem coolen Team macht die Planung umso mehr Spaß. Die Produktion mit meist vielen unterschiedlichen Gewerken ist dann der Test und hoffentlich die Belohnung einer guten Planung.
Studieninstitut für Kommunikation: Was aus deiner Ausbildung war essenziell für dein späteres Berufsleben? Was machst du heute?
Hannes: Essenziell aus meiner Ausbildung war es, dass ich früh angefangen habe, eigenständig zu arbeiten, und gern auch die Verantwortung für Aufgaben auf mich genommen habe. Nach meiner Ausbildung habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert und mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Danach ging es in die Werbung. Nach drei Jahren als „Account Manager“ und damals schon nebenberuflicher Tätigkeit kam vor ca. drei Jahren der Sprung in die Selbstständigkeit. Im Kern habe ich mich damit aus der Event- und Marketingbranche verabschiedet und mich vollständig dem Holzgewerbe zugewandt. Heute baue ich Möbel, Restaurants und Tiny Houses. In naher Zukunft werde ich darüber hinaus noch ein kleines Sägewerk übernehmen und mir dann meine Rohstoffe selbst sägen.
Studieninstitut für Kommunikation: Katharina, bist Du der Meinung, dass angehende Eventmanger:innen jetzt andere Kompetenzen und Fähigkeiten erlernen müssen als noch vor einigen Jahren? Welche Voraussetzungen müssen Menschen, die in der Branche arbeiten wollen, mitbringen?
Katharina: Selbstverständlich hat sich die Branche komplett verändert. Auch wenn der Run auf On-site Events gerade wieder stark ist: Wir haben in den letzten Jahren gelernt, dass Online-Events gerade bei Veranstaltungen, die Informations- und Wissensvermittlung zum Ziel haben, eine sinnvolle, weil emissionsarme, zeitsensible und ggf. kostengünstigere Variante darstellen. Somit ist ein digital-technisches Verständnis für einen Eventmanager unerlässlich.
(Bild: Pommerel Live Marketing)
Reinhard Pommerel, Managing Director: „Offen zu sein für neue Aufgaben und ein agiler Umgang mit Herausforderungen sind das Handwerkzeug in unserem Beruf. Paart man dies mit einer gesunden Portion Mut, Innovationsgeist und Kreativität, kann daraus etwas Neues und sehr Wertvolles entstehen. Das ist die Pommerel-DNA, die wir gerne weitergeben und mit der wir für WOW-Momente sowie glücklichere Marken sorgen. Als ausbildendes Unternehmen freuen wir uns immer wieder über Nachwuchskräfte, die ein solches Mindset mitbringen. Auch für 2023 haben wir wieder einen Ausbildungsplatz zu vergeben.“
Nachwuchs-Wettbewerbe wie der INA Award oder der heutige BrandEx Fresh können für den Nachwuchs zumindest ein Karriere-Sprungbrett sein – so können sie dabei helfen, sich ein Netzwerk aufzubauen. Auch in diesen Zeiten ist es wichtig, Youngsters zu fördern. In diesem Fall durch die Möglichkeit der Teilnahme an Nachwuchs-Wettbewerben oder über gezielte und passgenaue Weiterbildungen.
Neue Weiterbildung zum/zur Eventkaufmann/-kauffrau (IGVW) ab September
Daher hat das Studieninstitut auch zwei neue Möglichkeiten der Fortbildung entwickelt. Für Rookies gibt es eine neue Ausbildungsalternative zum klassischen Veranstaltungskaufmann/-frau: Der Lehrgang zum/zur Eventkaufmann/-kauffrau wurde zusammen mit der IGVW (Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft) entwickelt und soll jungen Menschen die Möglichkeit bieten, mit aktuellen Themen in die Branche einzusteigen. Innerhalb eines Zeitrahmens von 15 Monaten soll relevantes Wissen zielgerichtet und praxisnah vermittelt werden. Dabei gibt es neben kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Einheiten und der Organisation und Konzeption von Veranstaltungen jeglicher Art mit den Themen „Digitalisierung“ und „Kommunikation“ zentrale Bausteine im Lehrplan, die Bezug nehmen zur veränderten Arbeitsweise in der Eventbranche. Die Weiterbildung startet erstmalig im September 2022.
Personalentwicklungsprogramm für angehende Führungskräfte: Leadership Lab
Für die Mitarbeiter:innen, die schon Berufserfahrung sammeln konnten und das Potenzial zur Führungskraft in sich sehen, ist der neunmonatige Lehrgang „Leadership Lab“ gedacht. Die weiterführende Qualifizierung wurde im Vorfeld von Geschäftsführer:innen und HR-Verantwortlichen auf Basis eines Workshops (gemeinsam) erarbeitet. In diesem speziellen Personalentwicklungsprogramm sollen die Teilnehmer:innen Wissen erhalten, welches dem Ausbau ihrer Führungsqualitäten dient: Entscheidungsfindung, Konfliktmanagement, Motivation, Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein, Resilienz und Unternehmensführung – ein Auszug aus der Themenwelt dieses Lehrgangs. Über 9 Monate sollen hier Mitarbeiter:innen mit Entwicklungspotenzial und Führungsverantwortung gezielt gefördert werden. Starttermin ist der 23. September 2022.
Das ist eine super berichterstattung/interview, was sicher einigen Schülern hilft diese Ausbildung zu machen. Gerade durch die kreative Arbeit in dem Bereich evtl das für sich zu entdecken, was wirklich gut für sich ist. Ich bin überzeugt und weiss, dass die Agentur Pommerell den jungen Menschen viel Selbstbewustsein und gutes Handwerkszeug in der Ausbildung vermittelt.